Thema 1: Stenographie
Was ist Stenographie?
Auch wenn die Stenographie eine gewisse ähnlichkeit mit einer Geheimschrift aufweist, ist sie keineswegs ein neues Phänomen. Bereits in der Antike nutzten die Griechen und Römer Stenographiesysteme, wie beispielsweise die Tironischen Noten. Diese fanden ihre erste Blütezeit im Mittelalter, wo sie vor allem als Akten- und Kanzleischrift verwendet wurden. Mit dem Aufkommen der Nationalsprachen ging das Wissen um die Tironischen Noten jedoch verloren. Die lateinische Sprache wurde zunehmend von den Volkssprachen verdrängt, die jedoch noch nicht ausgereift genug waren, um für die Kurzschrift verwendet zu werden. In Deutschland wurden ab 1678 geometrische Kurzschriften bekannt. Viele Berufsgruppen profitierten und profitieren bis heute von der Stenographie. Sie wird unter anderem für Sitzungsprotokolle, in Vorlesungen oder für kurze Notizen verwendet. Sie ist ein treuer Helfer, doch leider beherrschen heutzutage nur noch wenige Menschen diese "Sprache". In der heutigen Zeit hat die Stenographie im Vergleich zu früher leider an Bedeutung verloren. Dennoch ist sie nicht völlig unbedeutend. Beispielsweise werden im Bundestag und im Bayerischen Landtag Sitzungen weiterhin von Stenographen protokolliert. Auch im Alltag kann die Stenographie nützlich sein, etwa als Unterstützung in Vorlesungen oder Meetings. Mit Kurzschrift können Sie schnell Vorlesungen mitschreiben oder Gedanken festhalten und sparen dabei Zeit. Stenographie, auch bekannt als Kurzschrift oder Schnellschrift, besteht aus einfachen Zeichen, mit denen schneller als in der herkömmlichen Langschrift geschrieben werden kann. Dies ermöglicht es, die gesprochene Sprache in normalem Tempo mitzuschreiben oder eigene Ideen schnell zu notieren. Die höhere Geschwindigkeit wird unter anderem durch die Reduktion der Buchstaben auf eine Minimalform erreicht. Der Begriff Stenographie stammt aus dem Griechischen und setzt sich aus "stenos" (eng) und "graphein" (schreiben) zusammen. Es handelt sich um eine Kunst, mittels einfacher, flüchtiger und eng verschmelzender Schriftzeichen sowie zweckmäßiger Kürzungen den Worten eines Sprechenden zu folgen oder seine Gedanken in kürzester Zeit und mit möglichst geringer Platzbeanspruchung zu Papier zu bringen.
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Thema 2: Stenographie - Einführung
Beginn der Stenographie
Die erste Erwähnung von Stenographie auf deutschem Boden geht auf den Xyntiastein zurück, der etwa um das Jahr 300 datiert wird. Dieser Stein wurde in der St.-Ursula-Kirche in Köln entdeckt und enthält ein Gedicht, das den früh verstorbenen Stenographen Xantia lobt. Das erste deutsche Kurzschriftlehrbuch erschien im Jahr 1678. In den darauffolgenden Jahren wurde das Schreiben und Verkürzen der Schrift vor allem als eine Form der amüsanten Unterhaltung und geheimen Wissenschaft betrachtet. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts entwickelten sich einige deutsche Stenographiesysteme, die jedoch auf englischen Vorlagen basierten und nur wenig Verbreitung fanden.
Die Griechen und Römer
In den folgenden Jahrhunderten wurde das System weiterentwickelt, so dass gegen 1100 ca. 13 000 Noten nachweisbar sind. Ihre Verbreitung fanden sie bis in den Norden, in das Reich der Karolinger und der Merowinger. Dort wurden sie in den Klöstern und Kanzleien auf Urkunden usw. verwendet. In den Klöstern wurden auch sog. Kommentare (Wörterbücher) aufgestellt. Letztes Auftreten der Urkunden gegen 1100.
Tiro und Tironische Noten
Tiro:Er war Sklave im Hause des römischen Dichters, Redner und Staasmannes Marcus Tullius Cicero (103 - 4 v. Chr.) und entwickelte im ersten vorchristlichen Jahrhundert die "Tironischen Noten". Dank seiner Intelligenz und Gelehrigkeit wurde er bald zu dessen Privatsekretär und schließlich sogar aus der Sklaverei entlassen. Tiro war der erste Herausgeber von Ciceros Reden und Briefen. Marcus Tullius Tiros bedeutender Beitrag zur westeuropäischen Schriftgeschichte ist seine Verbesserung eines lediglich rudimentär überlieferten, aus dem zweiten vorchristlichen Jahrhundert stammenden Tachygraphiesystems des Dichters Quintus Ennius. Im Rang eines professionellen Schreibers, damals eine Stellung mit sehr hohem sozialen Ansehen, notierte Tiro hauptsächlich die Protokolle der in Volksversammlungen oder vor dem Senat gehaltenen Reden römischer Politiker.
Tironische Noten:Es handelt sich um ein römisches Kurzschriftsystem, das in der Paläografie auch als "Tironiana" bezeichnet wird. Dieses System wurde im ersten vorchristlichen Jahrhundert von Marcus Tullius Tiro, einem Sklaven und späteren freigelassenen Sekretär Ciceros, entwickelt. Tiro und Cicero pflegten zeitlebens eine enge Freundschaft und nach Ciceros Tod verfasste Tiro die erste Biographie über ihn. Obwohl das Original dieser Biographie nicht erhalten ist, wurde sie von dem antiken Schriftsteller Plutarch (um 45 ‑ 125) häufig als Hauptquelle für seine "Vita Ciceronis" zitiert. Der erste Nachweis der "notae Tironianae" stammt aus dem Jahr 63 v. Chr., als Tiro die Rede des jüngeren Cato gegen Catilina aufzeichnete. Um das gesprochene Wort fast synchron festzuhalten, nutzte Tiro alle Möglichkeiten zur vereinfachten Darstellung. Durch die systematische Kombination von bereits üblichen mit neuen Abkürzungen und Graphemkürzungen entwickelte er ein Repertoire von 4 000 Zeichen, das von seinen Schülern Vipsanius Filagrius und Aquila weiter erweitert wurde. Seneca verfasste das erste kommentierte Lexikon mit 5 000 verschiedenen Noten. Diese spezielle Schreibkunst nach Tiro wurde in den römischen Schulen gelehrt und war im Altertum weit verbreitet. Auch Caesar beherrschte sie. Frühchristliche Konzilien wurden ebenso in "Tironischen Noten" protokolliert wie die Predigten des Theologen und Philosophen Augustinus von Hippo (um 354 ‑ 430). Die sogenannten "Notare" hatten sogar ihren eigenen Heiligen, Cassian von Imola (gestorben um 304), der während der Christenverfolgungen unter Diokletian von seinen Schülern mit Schreibgriffeln erstochen wurde. Im Mittelalter umfasste Tiros Schrift über 13 000 auswendig zu lernende Noten und wurde vor allem in klösterlichen Skriptorien gepflegt, wie etwa im Martinskloster zu Tours. Dieses Kloster war bis zur Mitte des 9. Jahrhunderts eine der wichtigsten Gelehrtenschulen des karolingischen Kulturraumes, wo die "Tironiana" für das Korrigieren, Exzerpieren und Kommentieren eingesetzt wurde. Erst um das Jahr 1100 wurden sie aus den offiziellen Urkunden der Hofkanzleien verbannt. Mit der Renaissance und der Wiederbelebung der antiken Kultur durch den deutschen Humanisten Johannes Trithemius wurden die Tironischen Noten wiederbelebt, was auch zur Entwicklung eines umfangreichen Repertoires an Kürzeln und Abkürzungen in der Typografie führte. Mit der fortschreitenden Entwicklung der eigentlichen Stenographie, die von England ausging, verloren die Tironischen Noten ab dem 17. Jahrhundert ihren praktischen Wert und sind heute nur noch für die Schriftgeschichte von Bedeutung. Um das Jahr 2000 hat der deutsche Paläograph Martin Hellmann das komplette Tironische Zeicheninventar in digitaler Form erschlossen und den elektronischen Zeichensatz "Liutramnus" entwickelt, benannt nach einem Schreibmönch im Skriptorium von Tours. Die Kenntnisse über die Tironischen Noten gingen verloren, als die lateinische Sprache durch die aufkommenden Nationalsprachen verdrängt wurde und der Kirche und der Gelehrsamkeit vorbehalten blieb. Die Volkssprachen waren grammatikalisch noch nicht ausgereift und daher für die Kurzschrift nicht geeignet.
Quelle: Entnommen aus dem Typolexion - editiert



Gründung der ersten Stenographenvereine
1868 wurde der Deutsche Stenographenbund Gabelsberger gegründet, um eine weitere Spaltung des Systems zu verhindern. Er vereinigte bald die meisten Vereine Deutschlands und des österreichischen Kaiserstaates in sich. 1902 verabschiedet die außerordentliche 7. Stenographentagung in Berlin nach langen Verhandlungen die nun allein maßgebende Systemurkunde der Gabelsbergerschen Stenographie. Hierin wird in die zunächst zu erlernende allgemeine Verkehrsschrift und die schwierigere Redeschrift aufgeteilt. Um der alten Gestalt des Systems treu zu bleiben kommt es erneut zu einer Abspaltung einzelner Gruppierungen im "Allgemeinen Stenographenbund System Gabelsberger". Seit 1907 Königreich Bayern, Sachsen, Oldenburg, Sachsen-Weimar, Sachsen-Roburg und Gotha beschlossen änderungen an dem System nur noch durch gemeinsamen Beschluß der beteiligten Regierungen zustande kommen zu lassenm war man allerdings auch von Seiten des Reichs bemüht, eine deutsche Einheitsstenographie zu schaffen. Doch bis vor allem die beiden großen Schulen "Gabelsberger" und "Stolze-Schrey" eine Einigung finden sollten und auch die Länder eine Einigung erzielen sollten vergingen noch Jahre. Bei den Streitigkeiten ging es um s‑Verbindungen oder‑Verschmelzungen, was sich für den Laien vielleicht absurd anhören mag aber für die Verfechter der jeweiligen Systeme von essentieller Wichtigkeit und Bedeutung war und mitunter Auswirkungen auf das ganze System hatte. Allein an Preußen scheiterte am 5. Oktober 1922 eine Einigung, bei der Abstimmung über den Entwurf vom 13. Juli 1922 , für eine Einheitskurzschrift. Preußen wollte eine weitere Vereinfachung. Sämtliche anderen Länderregierungen und zuständige Reichsministerien hatten schon zugestimmt. So vergingen zwei weitere Jahre in denen Staatssekretär Heinrich Schulz unermüdliche für die Sache eintrat und einen letzten Appell an Preußen richtete. Und diesmal hatte er Erfolg. Geschwindschreiber haben die Predigten und Vorlesungen gelehrter Männer und der Reformatoren nachgeschrieben. Dies geschah aber mit Abkürzungen für die lateinische Sprache. Die namhaftesten Geschwindschreiber sind unter "Erfinder" aufgelistet.
Gründung der Deutschen Einheitskurzschrift
Diese erfolgte am 20. September 1924 die Deutsche Einheitskurzschrift (DEK) geschaffen. In Ihr werden vor allem die Ideen von Gabelsberger, Stolze, Schrey, und die Vokalisation von Faulmann verwirklicht. Sie besteht aus den drei Schriftstufen Verkehrsschrift, Eilschrift und Redeschrift (siehe Kapitel "Geschwindigkeit", die mit ansteigendem Abstraktionsniveau aufeinander aufbauend sind. Geschwindschreiber haben die Predigten und Vorlesungen gelehrter MÄnner und der Reformatoren nachgeschrieben. Dies geschah aber mit Abkürzungen für die lateinische Sprache. Die bekanntesten Geschwindschreiber waren Caspar Cruciger, Georg Rörer und Stefan Roth, der in Zwickau als Stadtschreiber und Rektor tÄtig war.
Stenographische Entwicklung in Europa und Deutschland
Stenographie in Europa:Von England aus wanderte die Kurzschrift ein Jahrhundert später nach Frankreich, Deutschland und den anderen europäischen Ländern weiter. Die außerordentliche Verbreitung die die Kurzschrift in England fand, hat ihre Ursache im aufstrebenden Bürgertum, das in schweren Kämpfen nach politischer und kultureller Selbstständigkeit suchte.
Stenographie in Deutschland:Franz Xaver Gabelsberger war der Erste, welcher ein selbstständiges, auf den Charakter der deutschen Sprache unmittelbar gestütztes System der Stenographie aufgestellt hat. Ihm gebührt daher wohl mit Recht der Name eines Vaters der deutschen Redezeichenkunst. Dabei bediente er sich in Gegensatz zu den vorherigen der graphischen Methode. Er bildete die Buchstaben seines stenographischen Alphabets aus flüchtigen, leicht verbindungs- und verschmelzungsfähigen Teilzügen der gewöhnlichen Schrift und bezeichnete die Vokale zumeist sinnbildlich durch besondere Stellung oder Gestaltung. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts folgten dann viele andere deutsche Kurzschriftsysteme, bis die Entwicklung im Jahr 1924 in die Einführung der "Deutschen Einheitskurzschrift" mündete. Die Einheitskurzschrift wird mit einigen Abänderungen (1936 und 1968) auch heute noch verwendet.
Thema 3: Erfinder
Franz-Xaver Gabelsberger (1789 - 1849)
Erst Franz-Xaver Gabelsberger
brachte mit seiner "Anleitung zur deutschen Redezeichenkunst" eine deutsche
Kurzschrift, die den Anforderungen genügte und sich von Bayern bald nach Sachsen,
Österreich und anderen Ländern ausbreitete.
Bis 1843 erweiterte er sein System noch um seine Satzkürzungslehre
(die Lehre von der freien Kürzung der Schrift auf Grund des logischen
und grammatikalischen Zusammenhangs der Wörter eines Satzes) und
veröffentlichte diese zum Teil in den Neuen Vervollkommnungen in der
deutschen Redezeichenkunst. Den zweiten Teil konnte er vor seinem Tod
1848 nicht mehr vervollständigen.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts folgten dann viele andere deutsche
Kurzschriftsysteme, bis die Entwicklung im Jahr 1924 in die Einführung der
"Deutschen Einheitskurzschrift" mündete.
Die Einheitskurzschrift wird mit einigen Abänderungen (1936 und 1968)auch heute noch verwendet.
Quelle: Wikipedia - Franz Xaver Gabelsberger

Wilhelm Stolze (1798 - 1867)
1857 war in dem System Wilhelm Stolzes eine beachtenswerte Konkurrenz
entstanden.
Wilhelm Stolze
beschäftigte sich seit 1820 mit vergeblichen Versuchen der Auffindung einer Kurzschrift.
Erst Gabelsbergers Anleitung führte ihn zu besseren
Resultaten, so dass er 1841 sein Werk veröffentlichen konnte. Nach seinem Tod erfuhr sein System öfters
tiefgehende Veränderungen, so dass man Alt- und Neustolzeaner unterschied.
Die umgebenden Konsonantenzeichen, d. h. die Vokale (Selbstlaute),
werden in der Regel nicht, wie dies in der Kurrentschrift geschieht,
durch eigene Zeichen, die neben und zwischen die Konsonanten (Mitlaute)
gestellt werden bezeichnet, sondern durch gewisse, an den Konsonanten
selbst zum Ausdruck gelangende Veränderungen sinnbildlich (symbolisch)
ausgedrückt. Desweiteren ersann er statt willkürlicher Abkürzungen ein
geistreiches, außerordentlich ergiebiges und dabei einfaches, freies
Kürzungsverfahren auf Grund der Grammatik der deutschen Sprache und des
Satzzusammenhanges.
Schon im Jahre 1817 machte sich Gabelsberger ohne jede äußere Veranlassung
aus freier Idee daran, eine Schnellschrift zu ermitteln und hatte dabei
zunächst keine andere Absicht als etwa einem höherem Staatsbeamten die
Arbeit zu erleichtern. 1818 wurde in Bayern die Verfassung eingeführt was
Gabelsberger dazu veranlasste, nun seine Arbeit zu intensivieren, um im Parlament mit Hilfe
seines Systems Reden aufzeichnen zu können.

Weiterführung Gabelsbergers Werke:
Nach dem Tod Gabelsbergers führte der Münchner Gabelsberger Stenographen-Zentralverein den zweiten Teil mit Hilfe hinterlassener Papiere Gabelsbergers zu Ende und veröffentlichte ihn 1850. Die Einheit der Schule war des Öfteren durch die Bildung verschiedener Richtungen (Wien, München Dresden) gefährdet. Durch die "Dresdner Beschlüsse" vom 3. August 1854 wurde folgendes erreicht:
- Nutzbarmachung der Gabelsbergerschen Stenographie, die seither besonders im parlamentarischen Dienste Anwendung gefunden hatte, zu einer allgemeinen Geschäfts- und Korrespondenzschrift.
- Die Vereinigung der Münchener, Dresdener und Wiener zu einer einheitlichen Schule auf der im wesentlichen heute noch das Gabelsbergersche System beruht. Allerdings taten immer mehr andere teilweise auf das System Gabelsberger beruhende neue Systeme auf und versuchten es zu verdrängen.
Ein Teil der Schule vereinigte sich 1897 mit der seit 1888 sog.
"Vereinfachten Stenographie" des ehemaligen Gabelsbergerianers
Ferdinand Schrey
zu dem Einigungssystem Stolze-Schrey.
Die folgenden Systeme traten ihm gegenüber in den Hintergrund. Diese waren:

Wer | Wann | Hintergrund |
---|---|---|
Leopold Arends | 1850 und 1860 | Er schuf 1850 nach Kenntnis der Systeme Gabelsberger und Stolze ein eigenes System, das besonders leicht erlernbar sein sollte. |
Heinrich Roller | 1875 | Christian Heinrich Roller (* 10. März 1839 in Berlin; † 6. September 1916 ebenda, auch Roland vom Hochplateau) war ein deutscher Schriftsteller und Humorist. Er begründete ein deutsches Stenografiesystem. Heinrich Roller bereitete sich während seiner Tischlerlehre auf den Beruf des Zeichenlehrers vor. Im Berliner Handwerkerverein erlernte er 1859 die von Arends entworfene Kurzschrift, die er später maßgeblich verbesserte. Sein System erschien 1875 und wurde schon 17 Jahre später von etwa 200 Vereinen mit insgesamt 4500 Mitgliedern auch in verschiedenen Fremdsprachen gepflegt. Daneben schrieb Roller humoristische Texte unter dem Pseudonym Roland vom Hochplateau. |
Karl Friedrich August Lehmann | 1875 | Steno-Tachygraphie |
Carl Faulmann | 1875 und 1883 | Johann Christof Karl Faulmann wollte zunächst eine Verschmelzung der Systeme Gabelsberger - die Phonographie. Weitere Informationen. |
Georg Paucker (1910 - 1979)
Georg Paucker
war als Vertreter des DGB maßgeblich und jahrelang gegen
den erheblichen Widerstand des Deutschen Stenografenbundes an der Reform
beteiligt. In der Schweiz gibt man den Systemen Stolze-Schrey (deutschsprachige Schweiz und Tessin) sowie
Émile Duployé und Aimé-Paris (welsche Schweiz) den Vorzug.
1967 erfand Georg Paucker die so genannte Deutsche Notizschrift DENO,
mit der man in nur 10 Stunden eine Verdoppelung bis Verdreifachung der
Schreibgeschwindigkeit erzielen konnte. Damit zog er sich aber wiederum
die erbitterte Gegnerschaft des Deutsches Stenografenbundes zu.
Dabei werden die Mitlaute teilweise verkürzt mit stenografischen
Formen für die Selbstlaute kombiniert Außerdem gibt es für die häufigsten
Wörter etwa 50 Kürzel.

Frank Jacob Wigard (1807 - 1885)
Unter den Abgeordneten der Nationalversammlung, die seinerzeit
polizeilich verfolgt worden waren, befand sich auch
Frank Jacob Wigard,
ein Schüler Gabelsbergers, der dieses System in Sachsen verbreitetet und die
stenographische Aufnahme der Reden in der Nationalversammlung organisiert hatte. Der alte
Dualismus zwischen österreich und Preußen beherrschte erneute die deutsche Politik.
Der Süden, einschließlich österreich und Sachsen, hingen dem System Gabelsberger
an, während der Norden und die Schweiz das System Stolze favorisierten und in manchen
Gebieten fanden beide Systeme nebeneinander Verbreitung.
Quelle: Wikipedia - Franz Jacob Wigard

Caspar Cruciger (1504 - 1548)
Caspar Cruciger
war ein lutherischer Theologe. Er vertraute sich zunächst dem Humanisten Georg Helt an, war seit 1513 Student in
Leipzig und Schüler von Kaspar Börners, Richard Croks sowie des Freundes Petrus Mosellan,
Zeuge der Leipziger Disputation, trieb er seit 1521 in Wittenberg Theologie,
Mathematik und Naturwissenschaften.
Bereits 1524 auf Vorschlag des befreundeten und geistesverwandten Melanchthon mit der Lektion Quintilians betraut, wurde er 1525 zum Rektor der Johannisschule in Magdeburg berufen. 1528 holte ihn Wittenberg als Professor| zurück. Mit der Promotion zum Dr. theol. am 17.6.1533 ging er für immer von der philosophischen in die theologische Fakultät über, sie weitgehend tragend. C. war Schloßprediger seit spätestens 1536 (eventuell schon Dezember 1534) bis 1548. Er war an der Reformation Leipzigs (1539) beteiligt und diente bei den Religionsgesprächen in Hagenau, Worms und Regensburg als Sekretär. Einer der Helfer bei Luthers Bibelübersetzung, Stenograph und Herausgeber von dessen Predigten, begann er mit Rörer auch die Wittenberger Ausgabe seiner Werke (1539 folgende).
Quelle: Deutsche Biographie
Cruciger war ein zuverlässiger Freund Luthers und Melanchthons und hatte als Wittenberger Theologieprofessor wesentlichen Anteil an der Einführung der Reformation in Leipzig nach dem Tod von Herzog Georg dem Bärtigen im Jahr 1539. Neben seinen Schriften hat ihn seine Tätigkeit an der Seite Luthers, z. B. bei der Bibelübersetzung, und die ihm übertragene Redaktion der ersten Bände der sog. Wittenberger Ausgabe der Schriften Luthers bekannt gemacht. Cruciger galt als rascher Nachschreiber und geschickter Protokollant. 1525 finden wir ihn als Stadtschulrektor der Johannisschule und Prediger in Magdeburg, ab 1528 war er Prediger an der Schlosskirche und Professor in Wittenberg.
Quelle: EKMD
Quelle - Bild: Wikipedia

Georg Rörer (1492 - 1557)
Georg Rörer.
war ein evangelischer Theologe, Reformator und bedeutender Stenograf von Martin Luthers Predigten.
Er studierte in Leipzig und Wittenberg, wo er mit Luther, Philipp Melanchthon und Johannes Bugenhagen
zusammenarbeitete. 1525 wurde er Diakon an der Stadtkirche in Wittenberg und führte die erste evangelische
Ordination durch. Nach dem frühen Tod seiner ersten Frau Hanna (geb. Bugenhagen) heiratete er 1528 Magdalena,
mit der er weitere Kinder hatte.
Rörer dokumentierte Luthers Predigten, Vorlesungen und Tischreden sowie Vorträge von Melanchthon und Bugenhagen.
r arbeitete eng mit Caspar Cruciger und Veit Dietrich zusammen, um Luthers mündliche Werke zu überliefern.
Aufgrund seiner methodischen Schwächen entband ihn Johann Friedrich I. von seinen kirchlichen Pflichten und
ernannte ihn zum offiziellen Dokumentar von Luthers Schaffen. Gemeinsam mit Cruciger gab er ab 1539 die erste
Wittenberger Lutherausgabe heraus. Später war er an der Jenaer Lutherausgabe beteiligt, die bis zu seinem Tod
auf acht deutsche und vier lateinische Bände anwuchs.
Er entwickelte eigene stenografische Kürzungsverfahren, die denen von Cruciger ähnelten, sich aber durch das
Auslassen ganzer Wörter und die Verwendung bestimmter Abstriche unterschieden. Seine Mitschriften von 1523 bis
1546, entdeckt in Zwickau und Jena, sind wichtige Quellen der Reformationsgeschichte. Auf Rörer geht die älteste
bekannte Notiz zu Luthers Thesenanschlag zurück, deren Datierung jedoch strittig ist.


Stephan Roth (1492 - 1546)
Stephan Roth
war ein bedeutender Stadtschreiber, Ratsherr und Humanist in Zwickau während der Reformationszeit.
Als Sohn eines Schuhmachers erhielt er eine umfassende Bildung und studierte in Leipzig, wo er den
Humanismus kennenlernte. Nach seinem Magisterabschluss arbeitete er als Lehrer und später als Leiter
von Lateinschulen in Zwickau und St. Joachimsthal, bevor er Theologie in Wittenberg bei Martin Luther
und Philipp Melanchthon studierte.
Ab 1528 diente Roth als Stadtschreiber von Zwickau, später auch als Ratsherr. In diesen Funktionen
erweiterte er das Stadtarchiv und die Ratsschulbibliothek erheblich, unter anderem die Hinterlassenschaft
von ca. 4 000 Briefen und 6 000 Büchern. Er war bekannt für seine Stenografiemitschriften von Predigten und
Vorlesungen, insbesondere von Luther und Johannes Bugenhagen. Seine Mitschriften sind wertvolle historische
Dokumente, obwohl sie manchmal Lücken aufweisen, wenn er Luthers Ansichten nicht teilte oder seine Finger
vor Kälte steif wurden.
Roth führte Reformen im Schulwesen ein, darunter den griechischen Unterricht, und setzte sich als Ratsherr
erfolgreich für die Rechte der Stadt ein. Ihm zu Ehren gibt es in Zwickau die "Stephan-Roth-Bürgermedaille",
eine Straße und eine Gedenktafel an seinem ehemaligen Wohnhaus.
Quelle: Wikipedia - Stephan Roth

Thema 4: Techniken

Erste Schritte
Wie beginnt man die Stenographie zu erlernen?
Kurzschrift-Anfänger beginnen mit der Verkehrsschrift. Diese beinhaltet die Zeichen für alle Mitlaute und Mitlautfolgen sowie die Sinnbilder für die Selbstlaute und einige Kürzel. Alle Wörter werden größtenteils ausgeschrieben.
Welchen Nutzen hat die Stenographie?
Durch die Stenographie wird es ermöglicht, Gesprochenes in einer höheren Geschwindigkeit mitzuschreiben. Mit der üblichen Langschrift schreiben Sie gerade mal 35 bis 40 Silben pro Minute. Durch den Einsatz der Stenographie können Sie die Geschwindigkeit um das Dreifache (!) steigern!
Dies unterstreicht diese Abbildung.
Ausstattung
Es empfiehlt sich folgende Ausstattung:
Was | Hintergrund | Bild |
---|---|---|
Spezielle Stenohefte/Linienheft | Das Liniensystem besteht aus vier Linien. | ![]() |
Weicher Bleistift - Stärke B | Damit lassen sich die Form und Größe der einzelnen stenographischen Zeichen am besten erlernen | ![]() |
Stenofüller | Damit lassen sich die Form und Größe der einzelnen stenographischen Zeichen am besten erlernen. | ![]() |
Weitere Informationen zu den Utensilien einse Stenogschreibers können Sie hier erfahren.
Theoretische Vorkenntnisse
Allgemeines
Um sich optimal auf das Erlernen der Stenographie vorzubereiten und vor allem um die Methodik zu verstehen, bedarf es einiger theoretischer Vorkenntnisse. Im Folgenden erfahren Sie, welche Techniken Sie anwenden sollten, um daraufhin mit viel Übung die Stenographie performant umsetzen zu können.
- Es werden ausschließlich Konsonanten geschrieben - Vokale werden meist nur durch die Verbindung zweier Konsonanten angedeutet.
- Einzelne Buchstaben werden gekürzt.
- Es gibt keine Großschreibung.
- Doppelte Vokale und Konsonanten werden auf einen Buchstaben gekürzt.
- Dehnungs-h sowie Dehnungs-e fallen stets weg.
- Nicht nur jeder einzelne Buchstabe erhält ein eigenes Zeichen, sondern auch die häufigsten Buchstabenfolge.
Nicht nur jeder einzelne Buchstabe erhält ein eigenes Zeichen sondern auch die häufigsten Buchstabenfolgen bzw. Lautfolgen/Selbstlaute beispielsweise Vor- und Nachsilben sowie die allerhäufigsten Wörter (Auswahl).
Kuerzel
Kürzel03.pdf herunterladenVerbindungsarten
Die Hochstellung ("i")
Hochstellung.pdf herunterladenDie Tiefstellung ("u")
Tiefstellung.pdf herunterladenDer Druck
Druck.pdf herunterladenDiverse Kombinationen ("u")
diverse Kombinationen.pdf herunterladenVor- und Nachsilben
Silben.pdf herunterladenHäufigste Buchstabenfolgen
Häufigste Wörter.pdf herunterladenThema 5: Übungen

Lektionen nach Kategorien zum gezielten Üben
Diese Übungen richten sich an all jene, die gezielt bestimmte Bereiche &uum;ben möchten. Die Lektionen sind nach Kategorien aufgesplittet. Sie können die einzelnen Dokumente kostenlos downloaden. Damit können Sie jeden Abschnitt beliebig oft wiederholen. Sie sollten jede Lektion so lange üben - schreiben und lesen - bis Sie die Lektion sicher beherrschen. Dann erst mit der nächsten Lektion fortfahren.
Was bedeuten die einzelnen Farben?
Klicken Sie auf den entsprechenden Text unterhalb der einzelnen Bilder und Sie gelangen zur zugehörigen Tabelle.
5.1 Übungen
Lektionen zum Allgemeinen Übungen
# | Inhalt | Übungsaufgaben |
---|---|---|
Lektion 1 | Buchstaben t, r, b, e | Übungsblatt01.pdf |
Lektion 2 | e am Wortanfang und oder -ende - Kürzel: die, ich | Übungsblatt02.pdf |
Lektion 3 | Buchstaben n, g, m - Kürzel: er, der | Übungsblatt03.pdf |
Lektion 4 | Buchstabe o - Kürzel es, so | Übungsblatt04.pdf |
Lektion 5 | Buchstaben k, d, f - Kürzel: ist, das(s) für | Übungsblatt05.pdf |
Lektion 6 | Buchstaben w, p - Kürzel: wenn, wo, und | Übungsblatt06.pdf |
Lektion 7 | Buchstabe ä - Kürzel: dem, den | Übungsblatt07.pdf |
Lektion 8 | Buchstaben ö und ä | Übungsblatt08.pdf |
Lektion 9 | Buchstaben h und l | Übungsblatt09.pdf |
Lektion 10 | Buchstaben j, v, l, vorgelegt - Kürzel: auf, von, vom | Übungsblatt10.pdf |
Lektion 11 | Buchstaben i und ie | Übungsblatt11.pdf |
Lektion 12 | Buchstaben ei und ai | Übungsblatt12.pdf |
Lektion 13 | Buchstaben ü und ä | Übungsblatt13.pdf |
Lektion 14 | Buchstaben s, doppeltes s | Übungsblatt14.pdf |
Lektion 15 | Aufstrich-t | Übungsblatt15.pdf |
Lektion 16 | z und tz | Übungsblatt16.pdf |
Lektion 17 | Buchstaben u und U(h)r | Übungsblatt17.pdf |
Lektion 18 | Buchstaben au und doppeltes r | Übungsblatt18.pdf |
Lektion 19 | eu und äu | Übungsblatt19.pdf |
Lektion 20 | Buchstaben c, qu, x, y, ey | Übungsblatt20.pdf |
Lektion 21 | Aufeinanderfolgende Seltbstlaute | Übungsblatt21.pdf |
5.2 Kürzel
Lektionen zum Thema Kürzel
# | Beschreibung | Übung und Lösung |
---|---|---|
Lektion 1 | ein, eine, deine, meine, keine, seine | Übung und Lösung01.pdf |
Lektion 2 | wir, sie, uns, unser - Silbenzeichen: eit | Übung und Lösung02.pdf |
Lektion 3 | Silbenzeichen ion, ...keit, in, sind | Übung und Lösung03.pdf |
Lektion 4 | hab, hast, hat, hatt...., hätt..., nicht, nichts | Übung und Lösung04.pdf |
Lektion 5 | ver-, vor-, er-, er-r | Übung und Lösung05.pdf |
Lektion 6 | her, -haft, -heit, sich | Übung und Lösung06.pdf |
Lektion 7 | ge-, gegen, d. h. | Übung und Lösung07.pdf |
Lektion 8 | un-, usw., vielleicht | Übung und Lösung08.pdf |
Lektion 9 | zu, zur, zum | Übung und Lösung09.pdf |
Lektion 10 | -ung | Übung und Lösung10.pdf |
Lektion 11 | -lich, zer-, mit(t), des, dessen | Übung und Lösung11.pdf |
Lektion 12 | aus, all, durch, bis | Übung und Lösung12.pdf |
Lektion 13 | als, also, hin, hint-, fort | Übung und Lösung13.pdf |
Lektion 14 | dies, üb(e)r, da-, dar | Übung und Lösung14.pdf |
Lektion 15 | werd..., wird, wirst, nur, unter, schon | Übung und Lösung15.pdf |
Lektion 16 | ent-, ant-, doch, noch, Dr./Doktor | Übung und Lösung16.pdf |
Lektion 17 | kann(st), konnt..., könn..., selbst, deutsch | Übung und Lösung17.pdf |
Lektion 18 | will(st), woll..., worden, würd(e), wurd(e), -tum, -tüm | Übung und Lösung18.pdf |
Lektion 19 | rück-, zurück, zusammen,, zwischen, sei, seid | Übung und Lösung19.pdf |
Lektion 20 | -schaft, wi(e)d(e)r, voll, völl..., ohne | Übung und Lösung20.pdf |
Lektion 21 | solch, soll(st), sonder(s, n), besonder(s) | Übung und Lösung21.pdf |
Lektion 22 | kon-, miss-, ander, nied(e)r | Übung und Lösung22.pdf |
5.3 Schreibtraining / Zusatzübungen
Lektionen zum Thema Schreibtraining
# | Beschreibung | Übung und Lösung |
---|---|---|
Lektion 1 | Neue Wörter zu den Lektionen 1 - 4 | Übung und Lösung01.pdf |
Lektion 2 | Neue Wörter zu den Lektionen 5 - 8 | Übung und Lösung02.pdf |
Lektion 3 | Neue Wörter zu den Lektionen 9 - 13 | Übung und Lösung03.pdf |
5.4 Lesetraining
Lektionen zum Thema Lesetraining
# | Beschreibung | Langtext | Stenotext (Lösung) |
---|---|---|---|
Lektion 1 | Lesetraining zu Lektion 1 - 4 | Übungstext01.pdf | Lösung01.pdf |
Lektion 2 | Lesetraining zu Lektion 5 - 8 | Übungstext02.pdf | Lösung02.pdf |
5.5 Praktische Anwendungen
Lektionen zum Thema "Steno für den Alltag"
# | Beschreibung | Angaben und Lösung |
---|---|---|
Lektion 1 | Einkaufszettel 1 (e, o, a, ö, t, r, f, k, h, l) | Einkaufszettel_Lösung01.pdf |
Lektion 2 | Einkaufszettel 2 (ei, ü, s, doppeltes s) | Einkaufszettel_Lösung02.pdf |
Lektion 3 | Einkaufszettel 3 (s, doppeltes s, Aufstrich-t) | Einkaufszettel_Lösung03.pdf |
Lektion 4 | Einkaufszettel 4 (z, tz, u) | Einkaufszettel_Lösung04.pdf |
Lektion 5 | Einkaufszettel 5 (u, au, rr, qu, c, y) | Einkaufszettel_Lösung05.pdf |
5.6 Diktat
Lektionen zum Thema Diktat
# | Beschreibung | Langtext | Stenotext (Lösung) |
---|---|---|---|
Lektion 1 | Geschäftsbrief (Verkehrsschrift) | Langtext01.pdf | Lösung01.pdf |
Lektion 2 | Geschäftsbrief (Verkehrsschrift) | Langtext02.pdf | Lösung02.pdf |
Lektion 3 | Geschäftsbrief (Verkehrsschrift) | Langtext03.pdf | Lösung03.pdf |